Das Monster von Frankenstein ( Williams - Verlag )

Mary Shelley ( geb. 30.8.1797 in London bis 1.2.1851) ist die englische Schriftstellerin, die das Monster von Frankenstein erfunden hatte. 1818 ist der Roman über den Viktor Frankenstein, der das berühmte Monster in Ingolstadt geschaffen hatte, veröffentlich worden (1831 wurde die Geschichte nochmals überarbeitet und wurde zu dem, was wir heute kennen).
Die Autorin scheint in einem recht interessanten Umfeld gelebt zu haben. Der Vater war Philosoph, die Mutter Schriftstellerin, welche aber kurz nach der Geburt von Mary verstorben ist.
1814 lernte Mary (noch mit dem Namen Godwin) den verheirateten Percy Bysshe Shelley kennen, der ihre Eltern sehr geschätzt hatte (den Vater wegen der gesellschaftlichen Ansichten und die Mutter wegen der Schriftstellerei) und wird auf einer Europa-Reise (wohl von ihm) schwanger. Zusammen mit Freunden verbringen sie 1816 Zeit am Genfer See. Angeblich war das Wetter oft schecht, dass man sich Geschichten erzählt und Visionen gewälzt hatte, was den Grundgedanken für die Frankenstein-Geschichte geschaffen haben soll. Ende 1816, nach dem Selbstmord der bisherigen Ehefrau von Percy, heirateten Mary und Percy. 4 Jahre später starb Percy schon und Mary beschäftigte sich mit ihrer Schriftstellerei, wobei sie aber noch lange im Schatten von ihrem Ehemann Percy B. Shelley stand, der auch Schriftsteller war.

Die ersten Monster-Auftritte im Film fanden 1910 statt. Hier gibt es einen netten Einblick, wie die Erstverfilmung von 1910 ausgesehen hatte (den Kurzfilm - stumm und schwarzweiß - kann man da kostenlos ! herunterladen - 51MB): http://www.archive.org/details/FrankensteinfullMovie
Durch die Filme mit Boris Karloff wurde das Bild vom Monster von Frankenstein geprägt. Boris Karloff, der eigentlich William Henry Pratt hieß und einen Großneffen mit dem Namen Hugo Pratt hatte, der ein nicht unbekannter Comic-Zeichner war ("Corto Maltese"-Serie). Die Welt ist eben klein....

Menace 7 CoverMenace 7

Der erste Kontakt mit Marvel fand zu Atlas-Zeiten mit Stan Lee 1953 im September in Menace 7 (Your Name Is Frankenstein) statt. In X-Men 40 (1968) gab es ein "nachgemachtes" Monster - einen Roboter - als Gaststar (hat Panini als Sonderheft - recht teuer - in geringer Auflage veröffentlicht). In Silver Surfer 7 (1969) sieht man das Monster auf einer Seite in einem Rückblick auf Dr. Frankenstein und sein Schaffen.
Januar 1973 ging es dann richtig los. Es war eine Zeit, zu der Superhelden nicht ganz oben waren und Horror wieder Zulauf hatte. So entstand die Serie um Frankenstein's Monster, zusammen mit Dracula, Werewolf by Night und Man-Thing.

Die ersten 4 Ausgaben erzählen die Ursprungsgeschichte, ehe Marvel das Monster dann in die Gegenwart bringt, um sie ins Marvel-Universum zu integrieren.
Jeder, der die Hefte kennt wird festgestellt haben, dass die Stories sehr dicht sind. Man ließt an einem Frankenstein-Heft schlicht länger, als an einem üblichen Superhelden-Heft, da es weniger auf Action ankommt, sondern mehr auf das Erzählen.

Anfangs lief die Reihe wohl ganz gut, allerdings wurde die Frankensteins Monster nach 18 Ausgaben eingestellt. Die Verkaufszahlen gingen runter und man vermutet, dass es schlicht die Qualität war, die nach Mike Ploog und John Buscema nachgelassen hatte. Nach der Serie im Heft-Format gab es Geschichten im Magazin-Format in der Serie Monsters Unleashed.
Das Problem in Deutschland, wo der Williams-Verlag mit nur einer geringen Verzögerung die US-Hefte in Deutschland veröffentlicht hatte, war nun, Material für die Hefte zu finden. Einmal erschienen die Hefte in den USA nur zweimonatlich (monatlich in Deutschland), was bedeutete, dass man die Originalserie irgendwann überholen würde (was nicht möglich ist). Bei Williams konnte man sich damit behelfen, eine Originalstory auf zwei deutsche Hefte zu verteilen (siehe auch Index). Ab US-Frankenstein Nr. 12 wurden die Geschichten auf zwei Hefte verteilt (deutsch Nr. 12 + 13) und weiter mit Horror-Stories aufgefüllt.
Nachdem aber die Original-Serie aber mit der Nummer 18 (deutsch 24 + 25) eingestellt wurde, hat man sich bei Williams entschlossen, eine Übergangsfolge zu publizieren, die den Übergang zwischen "The Monster of Frankenstein" / "Frankenstein's Monster" und "Monsters Unleashed" schafft. Hartmut Huff und ein spanischer Zeichner Leopold Sanchez haben das kleine Wunder dann geschafft. Die folgenden deutschen Frankenstein-Ausgaben waren nun Übersetzungen von Monsters Unleashed, die im Original schwarz-weiß sind und bei Williams eingefärbt wurden.

 

 

Monster Unleashed 10 CoverMonster Unleashed 10Monster Unleashed 10

Leider hat die Serie Das Monster von Frankenstein zusammen mit einigen anderen Marvel-Williams-Serien mit der Nummer 33 ein Ende gefunden. Viel mehr Material hätte es eh nicht mehr gegeben. Monsters Unleashed Nr. 10 wäre wohl die letzte Geschichte geworden.
Das Monster hatte noch ein paar Gastauftritte in anderen Marvel-Superhelden-Serien (Avengers 131, 132; Mavel Team-Up 36, 37; Iron Man 101, 102), aber zu einer neuen Serie hat es leider nicht mehr gereicht. Wäre ein schöner Ansporn, so eine Serie wieder zu beleben, da ich auch recht zuversichtlich bin, dass es rechtlich und copyright-technisch kaum Probleme geben dürfte.

 

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