Marvel Comics beim Condor-Verlag 1979 bis 1996
Das Schicksal der Marvel-Comics beim Condor-Verlag wurden hauptsächlich von Wolgang M. Bieler gesteuert.
Nachdem dem Williams-/Klaus Recht-Verlag (bzw. der Redaktion) oft eine liebevolle Bearbeitung nachgesagt wurde, hat der Condor-Verlag eher den Ruf, oberflächlich und rein kommerziell gearbeitet zu haben.
Wolfgang M. Bieler bestreitet das auch nicht. Für ihn ist der Verlag eben ein Geschäft, wobei er durchaus ein paar Tropfen Herzblut in manchen Projekten liegen hat (Clever&Smart zum Beispiel). Ziel war es natürlich, die Produkte zu verkaufen. Das klingt zwar jetzt so, als ob das andere Verlage nicht wollen (jeder Verlag will Umsatz machen). Es scheint aber so, dass Herr Bieler eine bessere Marktkenntniss hatte und nicht den Ehrgeiz hatte, Comic-Kunst zu schaffen. Die Marvel-Taschenbücher waren kommerziell sicher ein Erfolg. Es war der Verlagsleitung allerdings klar, dass die Comics qualitativ leider würden. Aber es hat die Idee des besseren Preis-Leisungsverhältnisses überwogen.
Unter dem Condor-Verlag erfuhren die Marvels in Deutschland eine enorme Verbreitung in den unterschiedlichen Formen (Heft, Album, Taschenbuch und natürlich wie bei Williams sie Sammelbände).
Wenn man sich Umsatz-Erfolg erwarten konnte, hat man auch im Condor-Verlag versucht, bessere Qualitäten zu verlegen. Kurze Zeit hat man sich mit EPIC versucht - leider hat es nicht nachhaltig funktioniert und das Rechtehandling war zu kompliziert (nachdem die Künstler Rechte hatten, war es komplizierter, diese zu erwerben. Wenn ein Verlag die Rechte hat, gibt es nur einen Ansprechpartner).
Zu dieser Zeit hatten die Marvels in Deutschland bisher den größten Erfolg. Allerdings hatten sich viele "alte" Fans zu der Zeit von den Marvels verabschiedet (was sicher an der etwas anderen Präsentation der Marvels lag aber auch daran, dass die Williams- und bsv-Generation in ein Alter kamen, in dem Comics erstmal uninteressanter sind).